AK 65 des Royal Saint Barbara’s: Aufstieg in die höchste NRW‑Liga

Vom „Klassenerhalt um jeden Preis“ zur Dortmunder Premiere

Als die AK 65 des Royal Saint Barbara’s Dortmund Golf Club im Frühjahr in die Saison startete, war das Ziel nüchtern: Klassenerhalt. Was folgte, war eine Geschichte über Teamgeist, Konstanz – und den Mut, Schritt für Schritt größer zu denken. Am 11. September machte das Team den Aufstieg in die höchste NRW‑Liga perfekt – als erste Dortmunder Männermannschaft dieser Altersklasse überhaupt.

Vom Kaltstart zum ersten Etappensieg

Der Auftakt am 24. April im Westfälischen GC Gütersloh war alles andere als komfortabel. „Der Platz war noch voll im Winterschlaf, vorgabewirksam ging gar nichts“, erinnert sich Kapitän Rainer Schmitz. Doch mit jeder einlaufenden Scorekarte wuchs die Überraschung: Tagessieg – vor den favorisierten Absteigern aus der 1. Liga, Castrop‑Rauxel und Wasserschloss Westerwinkel, und vor der Heimmannschaft. „Diese ersten sechs Punkte hatten wir für den Klassenerhalt im Sack“, sagt Schmitz. „Das gab Zuversicht.“

Auch der zweite Spieltag im GC Ahaus endete mit einem Tagessieg. „Da kamen erste Stimmen auf: Das könnte bis in die Erste gehen. Wir haben die Euphorie bewusst gebremst – der Weg war lang.“

„Da geht was!“ – und ein Dämpfer mit Wirkung

Spätestens nach dem Tagessieg in Westerwinkel (3. Spieltag) wurde aus einem guten Gefühl eine belastbare Perspektive. „Uns wurde klar: Da geht was! Der Zusammenhalt war spürbar, jeder hat Verantwortung übernommen.“
Der vierte Spieltag in Rheine‑Mesum brachte dann den Dämpfer – ein dritter Platz, Ahaus rückte bis auf drei Punkte heran. Die Antwort folgte prompt: Im GC Castrop‑Rauxel drehte das Team am vorletzten Spieltag wieder auf, gewann erneut – Ahaus nur Vierter. „Die Hierarchie war wieder in Ordnung“, so Schmitz. „Fünf Punkte Vorsprung, nur noch ein Spiel – und das auf unserem Platz.“

Am 11. September krönte die Mannschaft ihre Saison mit dem Tagessieg zu Hause. Das Endergebnis: 34 Punkteneun Zähler Vorsprung vor dem GC Ahaus. Aufstieg.

Kontinuität, Kader, Kitt – was den Unterschied machte

Seit der Ligasystem‑Reform 2015 bewegte sich die AK 65 „zwischen dritter und zweiter Liga“, erzählt Schmitz. Nach der coronabedingt spiellosen Saison 2020 gelang 2021 der Sprung in Liga 2, es folgten Abstieg (2022) und sofortiger Wiederaufstieg (2023). 2024 hielt man in einer starken Gruppe mit Platz 4 „im allerletzten Spiel“ die Klasse.

Wesentliche Bausteine 2025: Zugänge und Stabilität. Den Ausfall von Klaus‑Peter Hunold (2024) kompensierten Ralf Wosik und Ralf Ahlheid. In dieser Saison sorgten Michael Clemens und Frank Stöckler für zusätzliche Tiefe. Der Kern, der die Erste bildete: Ralf Wosik, Michael Clemens, Diethard Feuerstein, Ralf Ahlheid, Frank Stöcklerund Rainer Schmitz, am dritten Spieltag unterstützt von Detlef Marsch.
Persönlich bleibt Schmitz bei aller Ernsthaftigkeit herrlich bodenständig: „Ich versuche die Driving Range zu meiden. Geh ich hin, spiele ich schlecht!“ Was die Mannschaft zusammenhält? „Wer kann, kommt dienstags zum gemeinsamen Spiel – und zum Zusammensein danach.“

„Eine Ehre – und ein Stück Clubgeschichte“

Was der Aufstieg bedeutet, bringt der Kapitän klar auf den Punkt: „Es ist eine große Ehre. Mit dem Aufstieg schreiben wir Clubgeschichte. Das erste Mal ist immer etwas Besonderes.“ Entsprechend herzlich fiel die Resonanz aus – Glückwünsche aus den Clubs der Gruppe, aus dem eigenen Haus („Freibier“ auf Anweisung der Präsidentin) und von Partnern: Sport Optik (Mitglied Katja Grimme) unterstützt das Team seit zwei Jahren mit RSB‑Bekleidung, Pateccosponsert die Bälle („Grüße überbrachte Rainer Rathgeber, Kapitän der Zweiten“).

Blick nach vorn – realistisch und ehrgeizig

„Der Schritt in die höchste NRW‑Liga ist groß – Konkurrenz, Plätze, Erwartungen“, sagt Schmitz. „Aber wir freuen uns auf die Herausforderung.“ Offizielle Vorbereitungspläne? „Wir haben erst einmal gefeiert.“
Zielsetzung? „Klasse halten – mindestens.“ Sollte der Spielmodus der 1. Liga 2025 an AK 30/AK 50 angeglichen werden (Gruppenphase mit je vier Teams, Endrunde, Play‑ins für die Deutschen Meisterschaften), „wäre das ein Format, das uns sehr viel Spaß machen würde.“

Zum Schluss ein Wunsch in Richtung Cluborganisation: „Viele, die keine Turniere spielen, wünschen sich planbare Platzzeiten – Terminplanung bleibt wichtig. Gastspielergruppen an Wochenenden sollten aus unserer Sicht nicht erlaubt sein. Und für die Ligaspieler wäre es angenehm, Herrennachmittage so zu legen, dass am Folgetag kein Ligaspiel ansteht.“ Gesagt in der Gelassenheit einer Mannschaft, die sich ihren großen Schritt mit Leistung erarbeitet hat.


Fakten zur Saison der AK 65 (2025)

  • Saisonziel zu Beginn: Klassenerhalt

  • Schlüsselspieltage:

    • Westf. GC Gütersloh – Tagessieg beim Saisonstart

    • GC Ahaus – Tagessieg

    • Wasserschloss Westerwinkel – Tagessieg („Da geht was!“)

    • Rheine‑Mesum – Dämpfer, Ahaus rückt heran

    • GC Castrop‑Rauxel – Tagessieg, Vorsprung wieder ausgebaut

    • RSB (Heimspiel, 11. September) – TagessiegAufstieg

  • Gesamtpunkte: 34 (9 Punkte Vorsprung auf GC Ahaus)

  • Kader (u. a.): Ralf Wosik, Michael Clemens, Diethard Feuerstein, Ralf Ahlheid, Frank Stöckler, Rainer Schmitz (Kapitän); Unterstützung: Detlef Marsch (3. Spieltag)

  • Ausrüster/Partner: Sport Optik (Teamkleidung, Katja Grimme), Patecco (Bälle)